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Stadtfabrik Glashaus

Typologie

Nutzungsmischung

Standort

1030 Wien

Städtebau | Struktur | Raumprogramm

Die Quantität jener der Menschheit global zur Verfügung stehenden respektive bereits zur Herstellung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen genutzten Flächen, stagniert seit Anfang der 1990er Jahre. Sogar Tendenzen einer leicht rückläufigen Entwicklung zeichnen sich ab. Folglich stehen einer nach wie vor wachsenden Weltbevölkerung immer weniger Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln zur Verfügung. Dieses Faktum macht schnell deutlich, dass Überlegungen hinsichtlich der Art und Weise der Nutzung von Landwirtschaftsflächen, welche für die zukünftige Nahrungsmittelherstellung sowie Nahrungsmittelversorgung zentralen Stellenwert einnehmen, zusehends an Relevanz gewinnen werden.

Der Entwurf „Stadtfabrik Glashaus“ setzt an dieser heiklen Thematik an und geht der Fragestellung nach, wie die Sicherstellung unserer Versorgung auch in Zukunft gewährleistet werden kann. Anhand des Projekts wird ein Lösungsvorschlag ausformuliert, demzufolge Teile der Agrarproduktion in urbane Zentren respektive innerstädtische Flächen verlegt werden, um konventionelle Herstellungsmethoden zu substituieren.

Als Standort hierfür dient eine bereits industriell genutzte Fläche in innerstädtischer Lage (1030, Wien). Die auf dem Gewerbegelände vorzufindende Baulücke wird zur Situierung des Entwurfs herangezogen. Ganz im Sinne der urbanen Nachverdichtung, wird die freie, zwischen zwei Bestandsbauten liegende Fläche für die aktive Forschung an und die Herstellung von Urban Farming Produkten adaptiert.

Die klar und einfach ausformulierte Stahlbetonkonstruktion schafft das strukturelle Rahmenwerk, das für die Forschung und die Produktion benötigte Raumprogramm zu integrieren. Der zentral im Gebäudevolumen positionierte Kern dient der vertikalen Erschließung, sowie der technischen Ver- und Entsorgung aller daran anschließender Nutzungsbereiche. Die einerseits öffentlichen, andererseits privaten Nutzungen der Raumgruppierungen, kontrastieren stark zueinander. Hieraus resultiert die klare Divergenz respektive die unterschiedliche räumliche Disposition jener Programmatiken, die sich dem öffentlichen Stadtraum zuwenden, und jener, die sich in Richtung der privaten Gewerbeflächen öffnen. Auf der Ebene des Stadtparterres bietet die gen Öffentlichkeit orientierte Marktfläche die Möglichkeit, das Angebot des frisch vor Ort, in den Urban Farming Regalen gewachsene Obst und Gemüse wahrzunehmen. Die Räumlichkeiten der betriebsinternen Werkstätten öffnen sich in Richtung der privaten Flächen des im Westen anschließenden Gewerbeparks. Das erste Obergeschoss wird primär über eine großzügig gestaltete Freitreppe erschlossen. Auf dieser Ebene befindet sich das sowohl der Öffentlichkeit als auch der betriebsinternen Belegschaft zugängliche Restaurant. Der direkte Austausch und Wissenstransfer zwischen Forscherinnen sowie Forschern und der Öffentlichkeit findet hier statt. Jene, ab dem ersten Obergeschoss folgenden Ebenen, sind strukturell, wie auch formal von einer Split Level Konstruktion geprägt. Aus dieser geht eine Vielzahl an reizvollen räumlichen sowie visuellen Verbindungen hervor. Hinter der zur Öffentlichkeit hin orientierten Schaufassade befinden sich die Forschungsbereiche des Urban Farming Zentrums. Hierdurch werden die Passantinnen und Passanten auf die vor Ort stattfindende Forschung und Produktion aufmerksam gemacht, sowie hinsichtlich des Stellenwertes unserer Nahrungsmittelversorgung und Nahrungsmittelsicherstellung sensibilisiert. Der oberste weit auskragende Volumenkörper dieser Programmgruppe stellt die räumliche Verbindung zu den angrenzenden Dachflächen des Gewerbeparks her, auf welchen die zuvor in der Forschung gewonnen Erkenntnisse deren Anwendung und Umsetzung in größerem Maßstab finden. Optisch präsente Diagonalstäbe an der Fassade schaffen die hierfür notwendigen konstruktiven Voraussetzungen, sowie einen starken Wiedererkennungs- und Assoziationswert mit dem Bauwerk. Abseits der konstruktiven Bauteile sind großflächige Verglasungsanteile an der Gebäudehülle vorgesehen. Hierdurch wird einerseits die Zurschaustellung der internen Forschungsprozesse, andererseits der, für das Wachstum der Pflanzenkulturen benötigte solare Wärmeeintrag ermöglicht.

In dem, von der Öffentlichkeit abgewandtem Bauteil, sind die Bereiche der Verwaltung verortet. Zweigeschossige Räumlichkeiten mit darin eingehängten Galeriegeschossen prägen den Raumcharakter. Den oberen Abschluss dieser Raumgruppe bilden institutionsinterne Wohnungen diverser Größen, deren, der Öffentlichkeit zugänglichen Dachflächen das Programm komplettieren.

Projektgemeinschaft:

Quni M.

Modellfotografie:

Pacher S.

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